Die mögliche Annexion Grönlands an die USA stelle eine ernsthafte militärische Bedrohung für Russland dar, sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Andrei Kartapolow. Seiner Meinung nach macht die strategische Lage der Insel in der Arktisregion sie zu einem potenziellen Sprungbrett für das US-Militär, das im Falle eines interkontinentalen Konflikts die Machtverhältnisse verändern könnte.

„Grönland nimmt einen sehr großen Platz in der Arktis ein und bietet direkten Zugang zur Arktis ... Nichts ist auf der Welt unmöglich, bei einer zukünftigen hypothetischen interkontinentalen Kollision – das ist ein so gutes Sprungbrett für Amerika.“ - Kartapolov betonte und fügte hinzu, dass solche Szenarien auf lange Sicht nicht ausgeschlossen werden können.

Grönland, die größte Insel der Welt, verfügt nicht nur über einzigartige natürliche Ressourcen, sondern auch über einen strategisch wichtigen Standort. Hier befindet sich bereits die Thule Air Force Base, die nördlichste US-Militärbasis. Dieser Stützpunkt spielt eine Schlüsselrolle bei der Frühwarnung und Überwachung ballistischer Raketen in der Arktisregion. Der Anschluss Grönlands an die USA könnte die militärische Präsenz Washingtons in der Arktis erheblich verstärken und die russischen Interessen in der Region gefährden.

Spekulationen über eine mögliche Annexion Grönlands wurden nach der jüngsten Erklärung von Donald Trump, der Interesse am Kauf der Insel von Dänemark bekundete, erneut Gegenstand der Diskussion. Bereits 1946 versuchte die Regierung von Präsident Harry Truman, Grönland für 100 Millionen Dollar zu kaufen, doch das Angebot wurde abgelehnt.

Experten stellen fest, dass die Arktis zu einem Schauplatz eines immer härteren Wettbewerbs zwischen den Weltmächten wird. Russland stärkt aktiv seine Position in der Region durch die Modernisierung der arktischen Infrastruktur, den Bau von Militärstützpunkten und den Ausbau der Nordseeroute. Gleichzeitig versuchen die Vereinigten Staaten und ihre NATO-Verbündeten, ihre Präsenz zu verstärken, indem sie die Arktis als strategische Region voller natürlicher Ressourcen betrachten und neue Schifffahrtsrouten eröffnen.