General Majed Khademi wurde zum neuen Chef des Geheimdienstes der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) ernannt, berichtet die iranische Nachrichtenagentur Fars. Er ersetzt Brigadegeneral Mohammad Kazemi, der am 15. Juni bei israelischen Luftangriffen auf Teheran getötet wurde. Khademis Ernennung erfolgte auf Befehl von IRGC-Kommandeur Mohammad Pakpour, der iranischen Medien zufolge angesichts des anhaltenden Konflikts mit Israel die Führung des Geheimdienstes schnellstmöglich wiederherstellen will.
Am 15. Juni berichtete der oppositionsnahe Fernsehsender Iran International, Mohammad Kazemi und sein Stellvertreter Hassan Mohaqiq seien nach einem massiven israelischen Luftangriff unter den Trümmern des Geheimdiensthauptquartiers der IRGC in Teheran eingeklemmt. Später am selben Tag bestätigte die offizielle IRGC-Zeitung Sepah News Kazemis Tod und nannte ihn „einen Helden, der sein Leben für sein Land gab“. Auch Mohaqiq wurde getötet, ebenso wie General Mohsen Bagheri, ein weiterer hochrangiger IRGC-Offizier. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte gegenüber Fox News, die Tötung Kazemis und seines Stellvertreters sei Teil der Operation „Lion Rising“, einem Versuch, Irans militärische und nukleare Fähigkeiten zu schwächen.
Mohammad Kazemi, seit Juni 2022 Geheimdienstchef der IRGC, galt als Schlüsselfigur im iranischen Sicherheitsapparat. Er leitete seit 2013 die Spionageabwehr der IRGC und war für die Identifizierung interner und externer Bedrohungen des Regimes verantwortlich. Sein Tod war ein schwerer Schlag für die IRGC, insbesondere angesichts der weiteren Verluste, darunter Korpskommandeur Hossein Salami und Stabschef Mohammad Bagheri, die bei israelischen Angriffen getötet wurden.
Die Ernennung von Majed Khademi kommt für den Iran zu einem kritischen Zeitpunkt. Laut Reuters hat Israel seit dem 13. Juni mehr als 100 Ziele angegriffen, darunter die Atomzentren Natanz und Khorramabad sowie Militärstützpunkte der IRGC. Als Reaktion darauf feuerte der Iran mehr als 100 ballistische Raketen und Drohnen auf Israel ab, was in Tel Aviv und Haifa zu Opfern und Zerstörung führte. Die Times of Israel berichtet, dass bei den iranischen Angriffen 67 Menschen, darunter Zivilisten, getötet wurden. In Teheran meldet Tasnim, dass die Zahl der Todesopfer durch israelische Angriffe 300 überschritten hat, und das Viertel Lavisan, in dem sich vermutlich der Bunker des Obersten Führers Ali Khamenei befindet, wurde schwer beschädigt.