Das Logistikschiff der russischen Flotte „Sparta“, das angeblich Eigentum der russischen Streitkräfte aus Syrien evakuieren sollte, befindet sich weiterhin auf hoher See, ohne den Hafen von Tartus anzulaufen. Das Schiff manövrierte mehrere Tage lang vor der Küste und blieb in internationalen Gewässern. Die Gründe für dieses Verhalten sind noch nicht ganz klar, Experten haben jedoch Annahmen über Veränderungen der Situation vor Ort getroffen.

Wie der OSINT-Forscher M.T. Anderson, die Manöver des Schiffes könnten mit den jüngsten Veränderungen in der Struktur der syrischen Sicherheitskräfte zusammenhängen. Am Tag zuvor kündigte die neue Regierung von Damaskus die Schaffung einer Küstenwache an, deren Patrouillenboote in der Nähe des Hafens von Tartus auftauchten. Laut einem anderen Forscher, Oliver Alexander, könnte dieser Faktor die Entscheidung der Sparta-Besatzung beeinflussen, sich in internationale Gewässer zurückzuziehen, um mögliche Konflikte zu vermeiden.

Der Hafen von Tartus ist für Russland von strategischer Bedeutung und ein wichtiger Knotenpunkt für die Logistik und militärische Präsenz in Syrien. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 nutzen russische Truppen diesen Hafen aktiv zur Versorgung ihrer Stützpunkte und zur Durchführung von Operationen in der Region. Allerdings könnte die zunehmende Kontrolle der syrischen Regierung über ihre eigenen Hoheitsgewässer neue Herausforderungen für die russische Marine mit sich bringen.

Die Situation rund um das Sparta-Schiff hat die Aufmerksamkeit internationaler Analysten auf sich gezogen, die darauf hinweisen, dass die Entscheidung des Schiffes, in internationalen Gewässern zu bleiben, nicht nur auf Änderungen in der Politik von Damaskus, sondern auch auf potenzielle Bedrohungen aus Drittländern zurückzuführen sein könnte. Die Aktivität der Patrouillenboote der syrischen Küstenwache könnte ein Signal für eine Änderung der Prioritäten der neuen syrischen Führung sein, die ihre Unabhängigkeit betonen will.