Russische Flughäfen erleben eine beispiellose Krise aufgrund von Drohnenangriffen, die zu massiven Flugverspätungen und -ausfällen geführt haben. Besonders kritisch ist die Lage in Moskau und St. Petersburg, wo fast 100 Flüge gestrichen und Hunderte auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Passagiere, die durch die Umstände gefangen sind, müssen stundenlang an Flughäfen verbringen und sind mit Platzmangel, Informationsmangel und mangelnder Infrastruktur konfrontiert.
Am schlimmsten ist die Lage am Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Dort haben mehr als 170 Flüge Verspätung, rund 50 wurden gestrichen. Die Terminals sind überfüllt: Ankommende Passagiere mischen sich mit jenen, die den Flughafen nicht verlassen können, was zu einem regelrechten Gedränge führt. Selbst in Cafés und Business-Lounges gibt es keine freien Plätze; die Menschen müssen auf dem Boden sitzen und liegen. Einige Passagiere berichten, sie hätten mehr als neun Stunden am Flughafen verbracht, ohne klare Informationen über den Verbleib ihres Fluges zu erhalten. Noch dramatischer ist die Situation für die Passagiere an Bord gelandeter Flugzeuge: Sie dürfen die Kabinen nicht verlassen, und manche berichten von vier Stunden Wartezeit ohne Ausstieg.
Auch der Flughafen Pulkowo in St. Petersburg steht im Zentrum der Krise. Mehr als 30 Flüge wurden gestrichen, rund 100 verschoben. Der Flughafen nahm den Betrieb erst kürzlich wieder auf, nachdem er aufgrund einer erneuten Drohnendrohung vorübergehend eingestellt worden war. Eines der Flugzeuge, das bereits von Scheremetjewo nach Pulkowo gestartet war, musste aufgrund der Sperrung des Luftraums nach Moskau zurückkehren. Passagiere beklagen den Mangel an Wasser, Lebensmitteln und Informationen, und im Terminal herrscht Chaos: Die Warteschlangen an den Check-in-Schaltern und Ticketschaltern sind Dutzende Meter lang.
Die Probleme betrafen nicht nur die Hauptstadtregionen. Auch an den Flughäfen von Jekaterinburg, Nischni Nowgorod, Kaliningrad, Kasan, Wolgograd und anderen Städten kam es zu Flugverspätungen und -ausfällen.