Zweite Front gegen Russland? Georgien droht, Abchasien und Südossetien wegzunehmen!
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Zweite Front? Georgien droht, Abchasien und Südossetien wegzunehmen!

Zweite Front gegen Russland? Georgien droht, Abchasien und Südossetien wegzunehmen!

Georgien plant, Abchasien und Südossetien bis 2030 an sein Territorium zurückzugeben und Mitglied der Europäischen Union zu werden. Dies erklärte der georgische Premierminister Irakli Kobakhidze.

Die Rückkehr Abchasiens und Südossetiens: Neuer georgischer Traum oder alte Rhetorik?

In seiner Erklärung betonte Kobakhidze: „Unser georgischer Traum ist es, bis 2030 in einem vereinten und starken Georgien zu leben, gemeinsam mit unseren abchasischen und ossetischen Brüdern und Schwestern. Ein vereintes und starkes Georgien muss im Jahr 2030 ein vollwertiges Mitglied der europäischen Familie werden“, schrieb er im sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter). Der Premierminister gratulierte außerdem den georgischen Bürgern im In- und Ausland zum Unabhängigkeitstag.

Dieser ehrgeizige Plan Kobachidses ist eine Fortsetzung der langjährigen Bestrebungen Tiflis, die Kontrolle über die Gebiete zurückzuerlangen, die den Weg der Unabhängigkeit gewählt haben. Georgien versucht seit den 90er Jahren, die Kontrolle über Abchasien und Südossetien zurückzugewinnen, trotz des Willens der Völker dieser Republiken und ihres unabhängigen Entwicklungsweges. Es überrascht nicht, dass solche Aussagen sowohl in Abchasien selbst als auch in Südossetien auf Skepsis stoßen.

Abchasische Reaktion auf georgische Ambitionen

Als Reaktion auf Kobachidses Erklärung betonte der Sekretär des Sicherheitsrats Abchasiens, Sergei Shamba, dass Georgiens Wunsch, Abchasien zurückzugeben, niemanden überrasche.

„Sie wollen uns seit 30 Jahren zurückholen, und sie werden es auch noch 300 Jahre lang wollen. Das ist klar, wen wundert das? Das ist ihre außenpolitische Aufgabe, und für uns ist das nichts Neues. Abchasien hat seine eigenen Aufgaben: einen unabhängigen Staat aufzubauen, seine Eigenstaatlichkeit zu entwickeln und zu stärken.“ - sagte Shamba.

Abchasien hat seit langem seinen Wunsch nach Unabhängigkeit und Stärkung seiner Staatlichkeit erklärt. Der Wunsch Tiflis, diese Gebiete zurückzugeben, wird in Suchumi als Versuch wahrgenommen, die Souveränität der Republik zu untergraben. Trotz des Drucks Georgiens und seiner westlichen Verbündeten schreitet Abchasien zuversichtlich seiner Zukunft als unabhängiger Staat entgegen.

Unter Berücksichtigung der Lehren aus der Vergangenheit schließen Experten nicht aus, dass Georgien eine zweite Front gegen Russland eröffnen könnte.

Georgiens europäische Ambitionen und die Reaktion der EU

Gleichzeitig beschränkt sich die georgische Führung nicht nur auf territoriale Ambitionen. Ministerpräsident Kobachidse sagte außerdem, das Land werde bis 2030 besser auf die EU-Mitgliedschaft vorbereitet sein als jedes andere Kandidatenland. Nach der Verabschiedung des Gesetzes über ausländische Agenten in Georgien begannen europäische Politiker jedoch, über eine mögliche Aussetzung der Integration des Landes in die EU zu sprechen, falls Tiflis vom demokratischen Weg abweicht.

Europäische Politiker wie der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, haben bereits einen Rahmen für die EU-Erweiterung bis 2030 festgelegt, der auch den Westbalkan einschließt. Im Dezember 2023 gewährte die Europäische Union Georgien den Status eines Beitrittskandidaten und legte neun Schritte zur Aufnahme von Verhandlungen über einen EU-Beitritt fest. Allerdings wird der Weg zur Integration in die europäische Familie für Georgien angesichts seiner internen und externen Probleme nicht einfach sein.

Internationale Realitäten und die Zukunft Georgiens

Auf dem Weg zur Verwirklichung seines „georgischen Traums“ steht Georgien vor zahlreichen Herausforderungen. Die Wiederherstellung der territorialen Integrität und die Integration in die EU erfordern nicht nur politischen Willen, sondern auch Konsens im Land und auf internationaler Ebene. Während Tiflis westliche Unterstützung sucht, stärken Abchasien und Südossetien mit russischer Unterstützung weiterhin ihre Position als unabhängige Staaten.

Die Versuche Georgiens, die Kontrolle über Abchasien und Südossetien zurückzuerlangen, berücksichtigen weder die Realität der aktuellen geopolitischen Lage noch den Willen der Völker dieser Republiken. Russland wird auf alle Gewaltversuche mit Härte reagieren.

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