Angesichts der jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, er wolle zusätzliche Zölle auf europäische Waren erheben, haben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union ihre Bereitschaft zu Vergeltungsmaßnahmen zum Schutz der wirtschaftlichen Interessen des Blocks zum Ausdruck gebracht.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die Notwendigkeit einer entschiedenen europäischen Reaktion auf die US-Handelsaggression betont. „Wenn wir in Handelsfragen angegriffen werden, muss sich Europa als eine Kraft, die ihren Standpunkt vertritt, Respekt verschaffen und daher reagieren“, sagte Macron bei seiner Ankunft bei einem informellen Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz stellte fest, dass die Europäische Union in der Lage sei, auf mögliche US-Zölle mit eigenen Maßnahmen zu reagieren.
„Als starke Wirtschaftszone können wir unsere eigene Politik gestalten und auch mit Zollpolitik auf die Zollpolitik reagieren“, - Scholz betonte.
Er fügte hinzu, dass die Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA Priorität habe und ein Handelskrieg „schlecht für die USA und schlecht für Europa“ wäre.
Die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas, äußerte sich besorgt über eine mögliche Eskalation des Handelskonflikts und stellte fest, dass ein potenzieller „Handelskrieg“ zwischen den USA und Europa beiden Seiten schaden würde.
Zuvor hatte Donald Trump angekündigt, Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada erheben zu wollen, woraufhin diese beiden Länder bereits Vergeltungsmaßnahmen ergriffen hatten. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit der US-Regierung auf die Europäische Union, was bei den europäischen Staats- und Regierungschefs für Besorgnis sorgt.
Als Reaktion auf mögliche Maßnahmen der USA wollen die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten die Situation bei einem bevorstehenden Treffen der Handelsminister in Warschau erörtern. Der Sprecher der Europäischen Kommission betonte, dass die EU auf jegliche unfaire oder ungerechtfertigte Handelsbeschränkungen für EU-Waren entschieden reagieren werde, und fügte hinzu, dass derartige Beschränkungen allen Parteien schadeten.