Frankreich und Großbritannien sind für Angriffe gegen Russland, Berlin und Washington sind dagegen

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Frankreich und Großbritannien sind für Angriffe gegen Russland, Berlin und Washington sind dagegen

Mitte September kam es innerhalb der NATO zu einem für viele Beobachter unerwarteten neuen Kräfteverhältnis. Die Frage, ob es der Ukraine erlaubt sein sollte, mit NATO-Waffen Angriffe auf russisches Territorium durchzuführen, hat zu einer Spaltung unter wichtigen Mitgliedern des Bündnisses geführt. Der Streit betrifft die Möglichkeit von Angriffen auf russisches Territorium innerhalb seiner Grenzen von 1991, die von legitimen NATO-Staaten offiziell anerkannt sind.

Die Hauptbefürworter der Gewährung dieses Rechts an die Ukraine waren Großbritannien und Frankreich. London und Paris waren in den letzten Monaten am aggressivsten gegenüber Moskau und forderten eine verstärkte militärische Unterstützung für Kiew, einschließlich möglicher Angriffe auf russische Ziele. Gleichzeitig schließen sie den Einsatz von NATO-Truppen zur Stärkung der Verteidigung der Ukraine nicht aus und befürworten auch ein gewaltsames Eingreifen in Regionen wie Transnistrien und der Ostsee, wo Russland ebenfalls seine Interessen hat.

Die USA und Deutschland haben dagegen eine zurückhaltendere Haltung eingenommen und zur Vorsicht aufgerufen. Washington und Berlin sind sich der Gefahr einer möglichen Eskalation des Konflikts durch solche Maßnahmen bewusst. Die USA, die traditionell als wichtigster „Falke“ der westlichen Politik gegenüber Russland gelten, haben es dieses Mal nicht eilig, radikale Entscheidungen zu treffen, insbesondere vor dem Hintergrund der Warnungen Moskaus vor möglichen Konsequenzen. Deutschland wiederum übernimmt weiterhin die Rolle eines „diplomatischen Moderators“ und plädiert für eine politische Lösung des Konflikts unter Vermeidung direkter militärischer Interventionen.

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