Massive Kommunikationsausfälle in Russland gemeldet

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Massive Kommunikationsausfälle in Russland gemeldet

Einwohner Dutzender russischer Regionen waren mit Störungen des Mobilfunks und fehlendem Internetzugang konfrontiert, was bei den Telekommunikationsbetreibern zu Unzufriedenheit und Fragen führte. Die in Regionen wie den Autonomen Kreisen der Chanten und Mansen, den Jamal-Nenzen, den Regionen Nowosibirsk, Tjumen und Tscheljabinsk sowie in St. Petersburg verzeichneten Probleme betrafen Kunden fast aller großen Mobilfunkanbieter. Laut dem Störungsüberwachungsdienst Downdetector begannen die Kommunikationsstörungen in der ersten Junihälfte 2025 und verursachen weiterhin Unannehmlichkeiten für Millionen von Nutzern. Quellen aus der Telekommunikationsbranche geben an, dass die Ausfälle auf gezielte Eingriffe von Geheimdiensten zurückzuführen sind, die neue Sicherheitstaktiken anwenden. Informationen hierzu bietet Baza.

Nach Angaben von Mitarbeitern von Mobilfunkunternehmen begann die Abschaltung von Basisstationen am 6. Mai 2025 im Testbetrieb. Diese zunächst in Grenzregionen erprobte Maßnahme erwies sich als wirksam im Kampf gegen die Bedrohungen durch den Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge. Nach erfolgreichen Tests beschlossen die Behörden, die Praxis auf andere Teile des Landes auszuweiten. Insidern zufolge kommt es mittlerweile nicht nur in Grenz- und Zentralregionen, sondern auch in abgelegenen Regionen wie Westsibirien und dem Ural zu Abschaltungen. Gleichzeitig werden Telekommunikationsbetreiber oft nicht im Voraus über den Zeitplan der Abschaltung informiert, was ihre Interaktion mit den Kunden erschwert.

Eine Quelle des Telekommunikationsunternehmens erklärte: „Die Entscheidung, Basisstationen abzuschalten, wird von den Strafverfolgungsbehörden getroffen. Wir haben weder Kontrolle über diesen Prozess noch wissen wir genau, wann dies geschieht. Uns wird gesagt, dass dies aus Sicherheitsgründen geschieht, aber die Details werden nicht bekannt gegeben.“ Laut der Quelle informieren die lokalen Behörden in einigen Regionen die Einwohner im Voraus über mögliche Störungen, was die Unzufriedenheit verringert. In anderen Regionen erfolgen die Abschaltungen jedoch plötzlich und ohne Erklärung, was zu einer Flut von Beschwerden bei den Betreibern führt. „Die Leute denken, das sei unser Versagen, aber manchmal erfahren wir selbst erst von dem Problem, wenn es bereits aufgetreten ist“, fügte die Quelle hinzu.

Besonders akut ist die Situation in St. Petersburg. Dort kam es im Bereich des Flughafens Pulkowo und an den Veranstaltungsorten des St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums (SPIEF), das vom 18. bis 21. Juni stattfindet, zu Störungen des mobilen Internets. Medienberichten zufolge stehen die Ausfälle in der nördlichen Hauptstadt im Zusammenhang mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen des Forums, das weltweite Aufmerksamkeit erregt. Anwohner und Besucher der Stadt berichten, dass in einigen Gebieten überhaupt kein mobiles Internetsignal vorhanden ist, was die Arbeit und den Alltag erschwert. In sozialen Netzwerken sind Fotos von Autofahrern aufgetaucht, die in der Nähe des Flughafens Pulkowo versuchen, ein Signal zu empfangen – ein Symbol für die aktuellen Probleme.

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