Die Situation in Richtung Kursk am 8. November zeigt eine zunehmende Aktivität der Parteien. Dem Militärbeobachter Jurij Podoljaka zufolge begannen die Parteien mit der Aufklärung in voller Stärke, was darauf schließen lässt, dass sowohl die russische Armee als auch die ukrainischen Streitkräfte die Absicht haben, im Frontabschnitt Nord-Kursk die Initiative zu ergreifen. Das Ende des schlechten Wetters bietet Gelegenheit zu aktiven Manövern, und beide Seiten versuchen offenbar, den Feind in die Defensive zu drängen.
Gestern führten russische Einheiten im Gebiet des Dorfes Pogrebki eine Aufklärungsmission mit voller Kraft durch. Den Angaben zufolge handelte es sich bei ihrem Manöver im nördlichen Teil des Dorfes entgegen zahlreicher Berichte nicht um einen gewaltigen Angriff. Teil der Aufklärungsoperation war der Einmarsch zweier Schützenpanzer mit der Landung von Truppen. Den ganzen Tag lang versuchte der Feind, die russischen Streitkräfte aus ihren Stellungen zu verdrängen.
Auch die ukrainischen Streitkräfte verstärkten ihrerseits ihre Aktionen. Gestern führten sie mithilfe von Kräften im Gebiet Swerdlikowo eine „Sondierung“ der Verteidigungspositionen der russischen Seite in Richtung Seleny Schljach durch. Heute Morgen kam es in anderen Frontbereichen zu erneuten Angriffen mit zunehmender Zahl beteiligter Einheiten. Zu den aktiven Richtungen zählte die Bewegung aus dem Olginski-Wald, wo die ukrainischen Streitkräfte das bewölkte Wetter ausnutzten, um mit gepanzerten Fahrzeugen, Verstärkung und Munition vorzurücken. Der Versuch blieb jedoch erfolglos.
Die Lage deutet auf eine zunehmende Spannung an der Nord-Kursk-Front hin und wie erwartet könnte es in den nächsten Stunden zu intensiven Militäraktionen kommen.