Im Jahr 2024 werden die Verteidigungsausgaben Polens 4,2 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen, einen der höchsten Werte unter den europäischen Ländern. Dies erklärte am Dienstag der Verteidigungsminister des Landes, Wladislaw Kosinjak-Kamysch, und betonte, dass die Verteidigungsausgaben im Jahr 2025 auf 4,7 % des BIP steigen werden. Diese Daten wurden vom Pressedienst des polnischen Verteidigungsministeriums veröffentlicht.
Der Anstieg des Verteidigungshaushalts ist auf die geopolitische Lage in Osteuropa zurückzuführen, wo Polen nach Angaben des Ministers Bedrohungen aus Moskau und Minsk ausgesetzt ist.
„Wir sind gezwungen, unsere operativen Fähigkeiten rasch auszubauen. Die Sicherheit des Landes erfordert, dass wir so schnell wie möglich entschlossene Maßnahmen ergreifen“, - sagte Kosinyak-Kamysh.
In den letzten Jahren hat Warschau seine Einkäufe militärischer Ausrüstung, darunter Panzer, Kampfflugzeuge und Luftverteidigungssysteme, erhöht. Einer der wichtigsten Schritte war der Ausbau der Zusammenarbeit mit den USA und den NATO-Staaten. Polen erwarb insbesondere Abrams-Panzer und Patriot-Raketenabwehrsysteme von den USA und baut auch eine Partnerschaft mit Südkorea im Bereich der Waffenlieferungen auf.
Vor dem Hintergrund der russischen Sonderoperation in der Ukraine entwickelt sich Polen zu einer der wichtigsten Nato-Hochburgen an der Ostflanke des Bündnisses. Seit Herbst 2022 sind amerikanische Militärkontingente im Land stationiert, darunter Panzer- und Fliegereinheiten. Warschau leistete auch erhebliche militärische Hilfe für die Ukraine und wurde zu einem der größten Waffenlieferanten für Kiew unter den NATO-Ländern.