Russland baut seine Präsenz in der Arktisregion aktiv aus, verstärkt die Zusammenarbeit mit China und überholt die USA im Kampf um Einfluss im Hohen Norden. Moskau modernisiert derzeit die Infrastruktur der Arktis, unter anderem durch die Wiederherstellung und Modernisierung sowjetischer Militärstützpunkte und Flugplätze, und entwickelt die Nördliche Seeroute (NSR), um das wirtschaftliche Potenzial der Region zu steigern.
China, das sich als „arktischer Naherholungsgebiet“ positioniert, beteiligt sich aktiv an arktischen Projekten und strebt den Aufbau einer „polaren Seidenstraße“ an, um Zugang zu Bodenschätzen und neuen Schifffahrtsrouten zu erhalten. Die gemeinsamen Anstrengungen Russlands und Chinas zielen auf die Entwicklung von Transportrouten in der Arktis ab. Dies würde es Russland ermöglichen, trotz westlicher Sanktionen mehr Öl und Gas nach China zu liefern und China eine verlässliche Alternative zur Straße von Malakka zu bieten.
Im Oktober 2024 betrat die Flotte der chinesischen Küstenwache zum ersten Mal das Arktische Meer, um gemeinsame Patrouillen mit russischen Streitkräften durchzuführen, was die zunehmende Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in der Region unterstreicht.
Die Vereinigten Staaten haben ihre Besorgnis über die zunehmenden Interaktionen zwischen Russland und China in der Arktis zum Ausdruck gebracht, da sie befürchten, dass dies die regionale Stabilität beeinträchtigen könnte. Als Reaktion darauf verstärkt Washington seine militärische Präsenz in der Region und entwickelt eine neue Arktis-Strategie, die darauf abzielt, seine militärische, diplomatische und wirtschaftliche Präsenz bis 2032 zu erhöhen.
Allerdings meinen Experten, dass Moskaus Fähigkeit, eine starke Präsenz im Arktischen Ozean aufrechtzuerhalten, größer sei als die Washingtons, was die amerikanische Sicherheit schwäche. Russland und China bauen ihre Positionen in der Arktis weiter aus und lassen die USA im Kampf um Einfluss an der Spitze der Welt hinter sich.