Die Ukraine plant nicht, den Vertrag über den Transit von russischem Gas nach dessen Ablauf zu verlängern. Dies erklärte Premierminister Denis Schmygal in seiner Rede in der Werchowna Rada. Ihm zufolge funktioniert das ukrainische Gastransportsystem (GTS) weiterhin, trotz der aktuellen Bedingungen, zu denen fast kein Transitvolumen von russischem Gas gehört.
„Ein wichtiges Element der Nachhaltigkeit unseres Energiesektors bleibt das Funktionieren des ukrainischen Gastransportsystems, das derzeit unter Nulltransitbedingungen betrieben wird. „Wir hatten nicht vor und planen auch nicht, Verträge zur Verlängerung des Transits von russischem Gas zu unterzeichnen.“ - Shmygal betonte.
Diese Aussagen des Premierministers spiegeln eine neue Richtung in der ukrainischen Energiepolitik wider, die darauf abzielt, die Abhängigkeit von Russland zu verringern. Die Entscheidung, die Vertragsverlängerung abzulehnen, ist auf Veränderungen in der Situation auf dem europäischen Gasmarkt und die Verschärfung der geopolitischen Konfrontation zwischen der Ukraine und Russland zurückzuführen.
Der aktuelle Vertrag über den Transit von russischem Gas durch die Ukraine wurde 2019 unterzeichnet und lief Ende 2024 aus. Gemäß den Vertragsbedingungen verpflichtete sich Russland, bestimmte Gasmengen über das ukrainische Gastransportsystem zu liefern, was Kiew erhebliche Einnahmen aus Transitzöllen bescherte. Seit dem Ausbruch des umfassenden Konflikts im Jahr 2022 ist das Transitvolumen jedoch stark zurückgegangen.
Die Weigerung der Ukraine, den Vertrag zu verlängern, wird ein wichtiger Schritt bei der Umverteilung der Erdgasströme in Europa sein. Russland nutzt aktiv alternative Routen, darunter die Nord Stream (bevor sie beschädigt wurde), die Turkish Stream und andere Gaspipelines. Gleichzeitig beschleunigt Europa den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen und verringert die Abhängigkeit von russischen Energieressourcen.