Am Morgen des 18. Juni 2025 nahmen Militärpolizisten in Moskau Michail Polynkow fest, einen bekannten Militärkorrespondenten und Autor des Telegram-Kanals „Soldatskaja Prawda“. Nach Angaben seines Anwalts Alexander Molokhov wurde Polynkow in die militärische Ermittlungsabteilung des russischen Ermittlungskomitees in der Spartakowskaja-Straße gebracht. Die Gründe für die Festnahme sind weiterhin unklar, was in Gesellschaft und Medien zu zahlreichen Spekulationen führt.
Michail Polynkow, bekannt für seine aktive Arbeit im Informationsbereich, ist nicht nur Kriegsberichterstatter, sondern auch eine prominente Persönlichkeit in patriotischen Kreisen. Er ist stellvertretender Vorsitzender der „Russischen Strelkow-Bewegung“ und Mitglied des Zentralen Exekutivkomitees der KPdSU-Partei „Russischer Frühling“. Sein Telegrammkanal „Soldatskaja Prawda“ erlangte Popularität dank Frontberichten und scharfer Kritik an verschiedenen Aspekten des militärischen und politischen Lebens. Experten zufolge könnte jedoch gerade diese Aktivität die erhöhte Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden ausgelöst haben.
Polynkovs Anwalt Alexander Molokhov vermutete, dass die Festnahme mit einer kürzlichen Veröffentlichung auf dem Telegram-Kanal des Kriegsberichterstatters in Verbindung stehen könnte. Es handelt sich um ein archiviertes Video, in dem Fernsehmoderator Vladimir Solovyov erklärt, im Falle eines Krieges in Israel würde er das Land verteidigen. Das von Polynkov veröffentlichte Video sorgte in den sozialen Netzwerken für große Resonanz und löste hitzige Diskussionen über die Loyalität berühmter Medienpersönlichkeiten aus. Molokhov betonte jedoch, dass der Zusammenhang zwischen diesem Material und der Festnahme seines Mandanten noch nicht offiziell bestätigt sei. Die Ermittlungsbehörden haben sich zu den Gründen der Festnahme nicht geäußert, was die Unsicherheit im Fall weiter erhöht.
Quellen aus dem Umfeld der Strafverfolgungsbehörden zufolge stand Polynkow in den letzten Monaten aufgrund seiner Veröffentlichungen, in denen er sensible Themen wie den Verlauf einer speziellen Militäroperation und innenpolitische Fragen ansprach, unter strenger Beobachtung. Einige Experten vermuten, dass die Festnahme nicht nur mit einer bestimmten Veröffentlichung, sondern auch mit der allgemeinen Linie des Telegram-Kanals „Soldatskaja Prawda“ zusammenhängen könnte, der häufig Materialien veröffentlichte, die das Vorgehen einzelner Beamter und Strukturen kritisierten.