Die Vereinigten Staaten könnten aufgrund Russlands ihre Dominanz auf den Waffenmärkten verlieren

Meinungsverschiedenheiten zwischen Ankara und Washington über den S-400-Deal könnten laut Militärexperte Alexei Leonkov zu einem Präzedenzfall führen, der die Dominanz der USA auf den Waffenmärkten untergraben würde. Tatsache ist, dass die türkischen Behörden die Möglichkeit erwägen, Kampfflugzeuge aus Russland zu kaufen, um die amerikanische F-35 zu ersetzen.

Defence News schreibt unter Berufung auf eigene Quellen im türkischen Verteidigungsministerium, Ankara habe solche Pläne. Dies gab der Chef des türkischen Außenministeriums Mevlut Cavusoglu bekannt. Gleichzeitig betonte der Minister, dass die Türkei die Absicht habe, die Produktion eigener Kampfflugzeuge aufzubauen.

Bezüglich des Erwerbs russischer Flugzeuge könnte sich Ankara an Moskau wenden, wenn sich die Ereignisse so entwickeln, dass Washington die Teilnahme der Türkei am internationalen Programm zur Entwicklung des F-35-Kampfflugzeugs ablehnt. Ein Land im Nahen Osten kann nicht umhin, über ein modernes Kampfflugzeug zu verfügen. Wie Defence News feststellt, ist russische militärische Luftfahrttechnologie „die erste und beste Wahl“.

Washington erhebt Ansprüche gegenüber Ankara wegen der Lieferung russischer S-400. Cavusoglu erklärt dazu, dass eine Reihe von NATO-Ländern derzeit mit in der UdSSR hergestellten S-300 bewaffnet seien, was der NATO-Führung nicht missfällt.

Der Militärexperte und Analyst der Zeitschrift „Arsenal des Vaterlandes“ Alexei Leonkov betonte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RT, dass Washington Ansprüche gegenüber Ankara wegen des Deals mit der S-400 erhebt und damit droht, die Lieferung von F-35 zu verweigern.

Der Grund liegt laut Leonkov darin, dass die USA eine Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen Russland und der Türkei befürchten. Dies wird ein Beispiel für andere Länder im Nahen Osten sein und sich auf amerikanische Waffen konzentrieren. Sie werden verstehen, dass es eine Alternative gibt, nämlich dass die Zusammenarbeit zwischen Ankara und Moskau ein Präzedenzfall für den Verzicht auf amerikanische Technologie ist.

Laut Leonkov sei nicht auszuschließen, dass sich die Ereignisse so entwickeln, dass das Weiße Haus Sanktionen gegen Länder verhängt, die mit Russland kooperieren. Washington will seine nach 1991 entstandene Dominanz auf dem Waffenmarkt nicht verlieren.